Sirenenausbau in Rhede abgeschlossen

04.07.2024

Modernisierung der kreisweiten Warninfrastruktur – Insgesamt 270 Standorte

Rhede. Seit Ende des „kalten Krieges“ wurden deutschlandweit etliche Sirenen außer Betrieb genommen und weitere Krisen-Infrastrukturen abgeschafft. Eine ausreichende Bevölkerungswarnung in Krisen- und Katastrophenfällen ist hierdurch nicht mehr gewährleistet.

Mitte Mai 2023 ist daher der kreisweite Ausbau der Sireneninfrastruktur aufgenommen worden. Für die flächendeckende Errichtung von elektronischen Hochleistungssirenen (Dach- und Mastsirenen) hat der Landkreis Emsland von Bund und Land Niedersachsen insgesamt etwa 3,4 Mio. Euro erhalten – die größte Fördersumme, die ein Landkreis oder eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen entgegen nehmen konnte. 270 Sirenenstandorte werden seitdem im Landkreis Emsland neu errichtet bzw. ertüchtigt.

Die Gesamtinvestition für den aktuellen Ausbau beläuft sich auf rund 6,6 Mio. Euro. Abzüglich der Fördersumme von Bund und Land verbleiben rund 3,2 Mio. Euro, die der Landkreis Emsland (956.544 Euro) und die emsländischen Kommunen gemeinsam schultern. Bauausführend sind die Unternehmen Safus und Helin für die Elektro- und Kommunikationstechnik sowie Steelroots für die Fundamente bei Mastanlagen.

Hierzu der Fachbereichsleiter für den Bereich Ordnung Holger Knak von der Gemeindeverwaltung:

Die Folgen des Klimawandels, aber auch die aktuellen politischen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen in unmittelbarer Nähe haben gezeigt, wie wichtig eine wirksame Bevölkerungswarnung ist. Die Städte und Gemeinden müssen daher als örtliche Gefahrenabwehrbehörden die Warnung und Information der Bevölkerung in einer Schadenslage bzw. einem Krisenfall sicherstellen. Dafür braucht es eine funktionierende Sireneninfrastruktur“.

Um eine flächendeckende Warnung der Bevölkerung zu ermöglichen, wurden In der Einheitsgemeinde Rhede aus diesem Grund insgesamt 4 Sirenen neu erstellt: Gemeindehaus Neurhede, Gemeindehaus Brual, Fasanenstraße – Brual-Siedlung und Kirchweg – Borsum. Zwei bereits vorhandene Sirenen im Ortsteil Rhede wurden erneuert: Ludgerusschule und Feuerwehrhaus.

Mit den neuen Sirenen können bis zu 18 verschiedene Sirenenalarme ausgelöst werden. Zudem können bis zu 60 Sprachtexte zu den jeweiligen Notfallszenarien wie beispielsweise Feuer, Hochwasserwarnungen und Evakuierungsdurchsagen gespeichert und bei Bedarf entsprechend abgespielt werden. Darüber hinaus verfügen alle Sirenen über ein Mikrofon für zusätzliche Live-Durchsagen.

Angesteuert werden die Sirenen im Ernstfall von der Leitstelle Ems-Vechte. Auch kann der Warnton am Sirenenstandort selbst ausgelöst werden. Durch verbaute Akkumulatoren ist auch bei einem möglichen Blackout – einem Stromausfall – die Warnung der Bevölkerung für die Dauer von bis zu maximal 20 Tagen gewährleistet.

Um ihre Funktion zu überprüfen und die Bevölkerung mit dem Thema Warnung vertraut zu machen und sie zu sensibilisieren, werden die Sirenen u. a. beim bundesweiten Warntag in Betrieb genommen.

    

Bild 1: Standort Brual Gemeindehaus

Bild 2: Standort Borsum – Kirchweg

Bild 3: Das Innere des Schaltschranks am Fuß der Mastanlage: Manche Sirenen verfügen über ein Mikrofon für Live-Durchsagen (Fotos: Gemeinde Rhede)

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