Maritimes Wohnen am Spieksee – Ems Altarm

Allgemeines

Bis zur Begradigung der Ems führte der Schiffsverkehr direkt am Ort vorbei. Hier befand sich eine Anlegestelle für die Verladung von Gütern. Heute ist der Ems-Altarm eine Erholungs- und Naturoase und liegt im Herzen von Rhede. Der Binnenhafen und das Maritime Wohnen am Spieksee gehören ebenso zu diesem Wassersystem. Die Wege um den Altarm laden zum Spazieren und Verweilen ein.

Der Bereich des Ems-Altarmes ist als Landschaftsschutzgebiet eingetragen und bietet einen wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna.

Der Angelsportverein Rhede (Ems) hat das Fischereirecht gepachtet und leistet durch seine regelmäßige Hege und Pflege einen wertvollen Beitrag zum Schutze der Natur.

Historie

1898 – Letzter Durchstich des Dortmund-Ems-Kanals (Emsbegradigung)

1966 – Bau des Schöpfwerks (Trennung des Ems-Altarms von der Tide)

1995 – Fertigstellung Kastenschleuse

2003 – Einweihung Sportboothafen (Binnen)

2005 – Entstehung Maritimes Wohnen am Spieksee

 

Ansprechpartner:

Bauamt oder Bürgermeister der Gemeinde Rhede (Ems)

 

Wasserstand

  • Allgemeine Infos
    Der Emsaltarm ist ein Teil des Entwässerungssystems der Einheitsgemeinde Rhede (Ems). Im wesentlichen werden das über 1.000 ha große Flaargebiet und Bereiche des Fellendes über den Emsaltarm entwässert.
  • Problematik
    Die unterschiedlichen Interessensgruppen haben unterschiedliche Anforderungen an den Wasserstand im Emsaltarm. Auch in besonders feuchten Zeiten haben die Landwirte ein großes Interesse, ihre Ackerflächen im Flaargebiet bewirtschaften zu können. Hierfür ist ggfls. eine verstärkte Entwässerung und somit ein niedriger Wasserstand im Emsaltarm erforderlich. Die Naturschützer, Wassersportler und Anwohner am Maritimen Wohnen Spieksee wünschen sich konstante und ausreichende Wasserstände um die -50cm NN.
  • Sohltiefe Kastenschleuse
    Die Sohltiefe der Kastenschleuse beträgt NN -2,0 Meter. Einige Abdichtungen tragen zusätzlich etwa 5 cm auf. Sicherheitsbedingt empfiehlt es sich, von einer nutzbaren Sohltiefe von NN -1,8 Metern auszugehen.
  • Wasserstände Emsaltarm und Maritimes Wohnen am Spieksee
    Einhergehend mit einem sinkenden Grundwasserspiegel und einem reduzierten Höhenniveau des Flaargebietes zeigt sich auch beim Wasserstand des Emsaltarmes ebenfalls eine sinkende Tendenz. Zur Absicherung des Wasserstandes und gleichzeitiger Gewährleistung einer ordentlichen Entwässerung wurde im April 2017 am Siel und Schöpfwerk Rhede ein Automatikbetrieb eingerichtet, welcher den Wasserstand in den Sommermonaten von April bis Oktober zwischen NN -0,70 m und NN – 0,90 m absichert. Das Schleusen ist in den Sommermonaten demnach für Boote mit einem Tiefgang von bis zu 1,10 Metern möglich. Temporäre Ausnahmen von diesem Betrieb sind möglich. Im Winter sind die Wasserstände je nach Entwässerungsbedarf teils niedriger.
  • Aktueller Stand / Wie geht es weiter?
    Die Gemeinde Rhede (Ems) versucht weiterhin, eine ordentliche Lösung für alle Beteiligten herbeizuführen. Hierbei ist sie vor allem auch auf das Mitwirken übergeordneter Behörden angewiesen. Ein geplantes Gespräch mit dem niedersächsischen Umweltministerium ist leider noch nicht zustande gekommen. 

FAQ – Wasserstand

Wer ist für den Wasserstand im Emsaltarm verantwortlich?

Antwort:

Der Emsaltarm ist ein wichtiger Bestandteil des Entwässerungssystems in der Einheitsgemeinde Rhede (Ems). Eine Fläche von über 1.000 ha (Flaar und Fellende) wird über den Emsaltarm entwässert.

Verantwortlich für die Entwässerung ist der Unterhatungsverband 104 in Aschendorf.

Der Wasserstand im Emsaltarm richtet sich in erster Linie nach dem Entwässerungsbedarf der og. Flächen.

Das Wasser wird über das Siel- und Schöpfwerk, sowie bei Bedarf über Pumpen in den Emskanal abgeleitet.

Gibt es einen garantierten Wasserstand?

Antwort:

Einen konkreter Wasserstand kann seitens der Gemeinde Rhede (Ems) nicht garantiert werden. Der Wasserstand richtet sich in erster Linie nach dem aktuellen Entwässerungsbedarf.

Für die Sommermonate konnte mit dem Unterhaltungsverband 104 eine Vereinbarung getroffen werden, den Wasserstand konstant zwischen ca. -90cm NN und ca. -70cm NN zu halten.

Könnte ein höherer Wasserstand durch technische Lösungen erreicht werden?

Antwort:

In den vergangenen Jahren wurde zahlreiche technische Lösungen für einen dauerhaft höheren Wasserstand erörtert und von Fachbüros geprüft.

Beispiele:

Trennung der Systeme durch Ableiter, Trog oder Düker
(Lösungen haben sich als technisch nicht realisierbar erwiesen)

Schaffung eines Zwischenschöpfwerkes im Emsaltarm
(Aufgrund hoher Investitions- und laufender Kosten (Wasser müsste zu 100% pepumpt werden) ist diese Lösung sowohl ökonomisch aber vor allem auch ökologisch nicht vertretbar.

 

Lässt sich diese Problematik nicht durch eine einvernehmliche Absprache lösen?

Antwort:

Die Gemeinde Rhede (Ems) versucht seit einigen Jahren, die Problematik in gemeinsamen Gesprächen mit den Beteiligten zu lösen.

Die unterschiedlichen Anforderungen liegen jedoch zu weit auseinander, so dass eine einvernehmliche Lösung bislang nicht erzielt werden konnte.

Schlickeintrag

Allgemeine Infos

Durch die direkte Anbindung an den Emskanal gibt es seit jeher auch einen gewissen Schlickeintrag in den Emsaltarm und die angebundenen Kanäle. Dieser Eintrag erfolgt durch eindringendes Wasser, welches zu einem geringen Teil durch die Kammerschleuse aber im wesentlichen auch durch das Siel und Schöpfwerk erfolgt.Bedingt durch die regelmäßigen Emsvertiefungen nimmt der Schlickeintrag seit 2005 immer größere Ausmaße an.

Zur Unterhaltung der Fahrwege entfernt die Gemeinde Rhede (Ems) den binnenseitigen Schlick im Bereich der Schleuse, des Binnenhafens und der Bootskanäle. Die Kosten werden anteilmäßig auf die Anwohner am Maritimen Wohnen umgelegt.

Aktuelles Baggerarbeiten / Schlickbeseitigung
Die Ausschreibung für die Baggerarbeiten 2022 läuft derzeit. Submissionstermin ist der 26.07.2022.

Baggerarbeiten Generell
Die Gemeinde Rhede (Ems) hat einen Förderantrag für eine umfangreichere Schlickbeseitigung beim Niedersächsischen Wirtschaftsministerium gestellt.

Ursachenbehebung
Vermeiden ist besser als Beseitigen. Auf Initiative der Gemeinde Rhede (Ems) hat ein Vor-Ort-Termin mit Ingenieuren des NLWKN und dem Unterhaltungsverband 104 beim Schöpfwerk stattgefunden. Es wurden einige mögliche Optimierungen des Sielbauwerkes identifiziert, die zu einer besseren Abdichtung und somit zu einem reduzierten Schlickeintrag führen sollten. Der Unterhaltungsverband 104 hat im April 2022 mit den Optimierungen begonnen und wird diese in den nächsten Wochen abschließen.

FAQ – Häufige gestellte Fragen

Wer betreibt des Siel- und Schöpfwerk?

Antwort:

Der Unterhaltungsverband 104 ist Eigentümer und Betreiber des Siel- und Schöpfwerkes.

Trägt der Unterhaltungsverband 104 die Verantwortung für den Schlickeintrag?

Antwort:

Der zunehmende Schlickeintrag im Emskanal erweist sich bei allen Sielbauwerken als zunehmendes Problem. Eine 100% Abdichtung ist seitens des Unterhaltungsverbandes nicht erforderlich und wird deshalb auch nicht garantiert.

Die Gemeinde Rhede (Ems) strebt daher eine Optimierung der Abdichtung in enger Zusammenarbeit mit dem Unterhaltungsverband 104 an.

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